Das zweite Jahr als Selfpublisher – ein Rückblick

Eine Fortsetzung, viele Herausforderungen

Nach den ersten Erfolgen 2016 mit dem Märchen vom kleinen Weihnachtsbaum, von dem sich auch im Januar 2017 noch ein paar Exemplare verkauften, wollte ich wieder etwas anderes schreiben. Etwas Neues beginnen. Und eine der vielen Ideen ausarbeiten, die sich auf dem Schreibtisch bzw. in meinen Schubladen stapeln. Nachdem aber mehr und mehr Nachfragen kamen, wie es mit dem kleinen Weihnachtsbaum und der kleinen Eule denn nun weitergehe, kam ich ins Grübeln. Und dann erschien es mir doch sinnvoller, erst einmal an dem bisher Erreichten anzuknüpfen. Also blieb ich 2017 beim kleinen Weihnachtsbaum.

Das warf prompt eine Vielzahl an Fragen auf: Wie genau sollte es weitergehen? Was könnte der kleine Baum erleben? Wo sollte ich zeitlich ansetzen? Immerhin hatte ich am Ende des ersten Buches einen Blick in die weitere Zukunft des kleinen Weihnachtsbaums gegeben, was eine Fortsetzung für mich zunächst unsinnig erscheinen ließ. Oder doch nicht? Zudem konnte ich nach der Weihnachtszeit nur noch schwer vom “Weihnachtsbaum” sprechen, sondern musste ihn anders nennen. Und sollte ich Form und Publikationsweg beibehalten oder etwas anderes versuchen? Sollte wieder so viel Zeit in die Illustrationen fließen?
Fragen über Fragen …

Irgendwann kam mir die Idee mit dem kleinen Schneemann und wie der kleine Tannenbaum ihm helfen könnte. Vermutlich bedingt durch das Lied Ich bin ein kleiner Schneemann von Volker Rosin, das mein Sohn aus dem Kindergarten nach Hause brachte. Ich hatte das vorher nicht gekannt. Aber es wirkte – und lieferte auch gleich eine der Szenen für die Geschichte. Als ich dann endlich den ‘Zeitpunkt’ gefunden hatte, wo ich bei der Geschichte vom ersten Band anknüpfen konnte, ging es verhältnismäßig schnell. Innerhalb von zwei Abenden standen die grobe Struktur der Geschichte sowie einzelne Szenen und Dialog-Zeilen. Auch der kleine Schneemann war skizziert.

Dann begann die langwierige Arbeit am Text, um die einzelnen Ideen und Versatzstücke passend zusammen zu fügen. Es fiel mir diesmal deutlich schwerer, Handlung, Dialoge, Charaktere und Aussagen des Textes in einen Guss zu bringen und gleichzeitig auch einen Bezug zum ersten Buch zu zu behalten. Oft warf ich die Reihenfolge der Szenen wieder um, kürzte Passagen raus, ergänzte wenig später doch wieder Zeilen, da sonst Übergänge fehlten. Aber so ist das beim Schreiben. Die Dialoge machten mir dabei am meisten Spaß – v.a. als sich während des Schreibens die Eigenheiten des kleinen Schneemanns herausbildeten und daraus die Reaktionen der anderen Figuren erwuchsen (einer der spannendsten Aspekte beim Schreiben, wie ich finde). Ein letzter Durchgang brachte schließlich den Feinschliff der unterschiedlichen Sprechweisen in den Text.

Noch während die Geschichte bei der Lektorin lag, die auch die anderen bisherigen Texten durchgesehen und bearbeitet hatte, begann ich mit den Illustrationen. Die Rückmeldungen zu denen im ersten Buch bestärkten mich darin, sie auch wieder selbst zu machen. Wie beim ersten Band arbeitete ich mit Bleistiftskizzen, Tusche/Stiften und Wasserfarben. Das war für mich das Praktikabelste. Dieses Mal dachte ich allerdings daran, bereits die Schwarz-Weiß-Zeichnungen einzuscannen, um nicht im Nachhinein per Bildbearbeitung die Farben wieder mühevoll herausnehmen zu müssen. So waren die Ausmalvorlagen zum Download als erstes fertig. Die wichtigsten Szenen malte ich im DIN A3-Format aus. Im Gegensatz zum Vorjahr erfolgte jedoch deutlich mehr Nachberarbeitung der Bilder am Computer. Vor allem die verschiedenen Gesichtsausdrücke und Charaktervarianten sind digital entstanden. Auch einzelne Szenerien, bei denen ich Material aus dem ersten Buch mit verwendete. Das war für mich einfacher, als noch mehr Illustrationen auf Papier zu bringen.

Bleiben oder wechseln?

Schon früh dachte ich darüber nach, ob ich beim selben Buchformat und bei BoD bleiben sollte. Ich hatte nicht nur gute Erfahrungen mit diesem Print-on-Demand-Anbieter gemacht. Vor allem hinsichtlich der Lieferzeiten und -engpässe im Weihnachtsgeschäft 2016, was auch manche Buchhandlung in Erklärungsnot gebracht hatte (nein, es gab da nach eigener Aussage von BoD keine Priorisierung von Weihnachtstiteln für das Weihnachtsgeschäft… Wozu auch?). Auch die Qualität der gelieferten Exemplare war recht unterschiedlich gewesen, was ich allerdings erst im Nachhinein von den Buchhandlungen erfahren hatte: Immer wieder variierten die Farben der Cover (wahrscheinlich je nach Druckerei) und die Folie, in die jedes Buch eingeschweißt wird, war mitunter so schief und eng, dass die Bücher ganz buckelig in den Verkauf kamen. Zum Glück verlor sich das, sobald die Folien entfernt waren. Und um es vorweg zu nehmen: 2017 lief es besser.

Ich habe mich aus folgenden Gründen dazu entschieden, mit dem neuen Projekt bei BoD zu bleiben:

1.
Der kleine Tannenbaum und der Schneemann 
ist eine Fortsetzung. Und somit wollte ich dieses Buch im selben Format, im selben Layout und in selber Ausstattung wie das erste Buch in den Verkauf bringen. Das gewählte Druckformat DIN A5 quer bietet aber kaum jemand.

2.
Im Vergleich zu anderen Anbietern stimmt für mich bei diesem Titel das Verhältnis zwischen initialem Kostenaufwand (BoD Classic) und Autorenmarge. Da ich bewusst keine E-Book-Version haben wollte und will, musste ich den Buchhandel im Blick behalten, und die Vertriebswege seitens BoD sind etabliert. Einzig der Verkaufspreis für die Hardcover-Ausgabe ist meiner Meinung nach zu hoch. Aber das lässt sich grundsätzlich über das Print-on-Demand-Verfahren leider nicht anders regeln.

3.
Zeit: Ich musste dieses Jahr unbedingt früher fertig sein und den Titel rechtzeitig im Handel haben. Gefühlt beginnen das Weihnachtsgeschäft und dessen Vorbereitungen bereits nach den Sommerferien. Zudem wollte ich den Titel zu einem Buchpreis einreichen und der Meldeschluss war Ende August. Ich hatte somit keine Zeit, einen geeigneten anderen Anbieter auszuwählen, mich mit dessen Konditionen und Margenberechnungen auseinanderzusetzen, wieder Formate und Pakete abzuwägen und dann noch einmal Extrarunden mit Probedrucken etc. machen zu lassen.

Und 4.
kannte ich mich mit dem Autorenbereich wie auch den Uploads, Freigabeprozessen etc. bei BoD bereits aus und musste mich nicht erst wieder in eine andere Umgebung einarbeiten. Natürlich klappten Uploads und Hilfetools nicht mehr so wie noch im Jahr zuvor. Wahrscheinlich durch die andere Computerumgebung, auf der die verwendete Software nicht mehr wie erwartet funktionierte. Ein unnötiger Zeitfresser. Aber ich habe es noch in den Griff bekommen.

Hörbuch und Startnext

Um nicht nur den neuen Titel, sondern auch das Buch vom Vorjahr zu Weihnachten wieder ins Bewusstsein zu rücken, kam mir die Idee, aus dem Märchen vom kleinen Weihnachtsbaum ein Hörbuch zu machen. Nach einigen Recherchen fand ich in Bremen tatsächlich auch einen On-Demand-Anbieter für Audio-CDs, der geeignet schien. Ein Tonstudio in Berlin legte zudem ein gutes Angebot vor, mir aus meinem Text mit professionellen Sprechern ein Hörbuch zu erstellen. Prima. Allerdings hatte sich die Idee bei mir eingenistet, das selbst einzulesen. So etwas hatte ich schon immer mal machen wollen. Zudem brachte ich durch meinen täglichen beruflichen Einsatz der Stimme gute Voraussetzungen mit. Also lotete ich die Möglichkeiten dieser Idee aus und fand eine Möglichkeit für Tonstudio-Aufnahme inkl. Coaching. Nebenbei komponierte ich schon mal die Titelmusik zum Hörbuch. Dafür nutzte ich das Notationsprogramm Finale von MakeMusic, das auch entsprechende Klangbibliotheken bereithält, die für meinen Bedarf recht ordentliche Ergebnisse liefern.

Doch wie sollte ich dieses Hörbuchprojekt finanzieren – egal ob selbst gesprochen oder nicht? Das neue Buchprojekt ansich bedeutete schon genug finanzielle Ausgaben. Also suchte ich nach Möglichkeiten einer Fremdfinanzierung und entschied mich für Startnext. Über diese Crowdfunding-Plattform wurden immer wieder auch Literaturprojekte vorgestellt und finanziert. Die Vorbereitungen, um hier erfolgreich zu sein, verschlangen gleich wieder zahlreiche Stunden und brauchten Ideen, um nicht nur das Hörbuch-Projekt u.a. mit einem Video toll zu bewerben, sondern auch geeignete “Dankeschöns” für die Unterstützer anzubieten. Vor allem musste ein Werbe-Trailer her. Also recherchierte ich an einem Abend mögliche Film/Animation/Schnittsoftware und entschied mich für die kostenfreie Version von DaVinci Resolve. Am nächsten Abend arbeitete ich mich bestmöglich für meinen Bedarf in das Programm ein und begann mit den Arbeiten am Trailer. Zum Glück hatte ich bereits die Illustrationen zum Märchen vom kleinen Weihnachtsbaum so eingescannt, dass mir ausreichend Bildmaterial zur Verfügung stand. Allein dieses Teilprojekt verschlang etliche Stunden, wollte ich meine Illustrationen doch animieren und in den Trailer einbinden. Parallel daz überlegte ich mögliche Dankeschön-Pakete (u.a. Postkarten mit Motiven aus den beiden Büchern), stolperte aber dann irgendwann über die Sinnhaftigkeit: Wenn ich für eine Unterstützung von z.B. 20 EUR ein Dankeschön für z.B. 5 EUR Herstellungskosten anbiete, um mögliche Unterstützer zu locken: wie viele Unterstützer mehr muss ich dann mehr aufbringen, um am Ende die notwendige Gesamtsumme wirklich zur Verfügung zu haben? Die Hardcover-Ausgaben wären zwar geeignete Dankeschöns, würden aber noch mehr von der Unterstützung ‘auffressen’. Irgendwo steckte da ein Denkfehler… Vielleicht hätte ich mir mehr Zeit lassen sollen und mich in Ruhe mit dem Crowdfunding auseinandersetzen sollen, mir noch mehr Beispiele ansehen, um alle Feinheiten, Gefahren und Vorteile zu durchdringen und die zu meinem Projekt passende Vorgehensweise zu entwickeln. Doch die konnte ich mir nicht nehmen, und das machte mich ziemlich nervös. Gab es vielleicht doch noch irgendwelche Alternativen? – Schlussendlich entschied ich mich kurzfristig, das gesamte Hörbuch-Projekt inkl. Finanzierung über Startnext zu stoppen und das Vorhaben erst einmal auf mindestens das Folgejahr zu verschieben.

Nach dieser Entscheidung fühlte ich mich besser, wenngleich dieses Vorhaben viel Zeit gekostet hatte. Aber so konnte mich nun auf die Vermarktung des neuen Titels Der kleine Tannenbaum und der Schneemann konzentrieren. Und die Überlegungen mit Startnext hatten mir immerhin einen Trailer beschert, den Umgang mit der zugehörigen Software und die Idee für Weihnachtskarten mit Motiven aus den beiden Büchern. Also war nicht alles umsonst. Ich musste zwar aus dem Projekt-Werbetrailer einen Buchtrailer machen (es ging ja jetzt nicht mehr um das Hörbuch), und auch die geplante Titelmusik des Hörbuchs passte nun nicht mehr ganz, sondern war zu kurz und musste um einen Mittelteil ergänzt werden. Aber das ließ sich regeln… Die Mühen haben sich meiner Meinung nach für einen ersten eigenen Buchtrailer gelohnt: Der fertige Trailer ist hier auf der Website zum kleinen Tannenbaum zu sehen.

Werbemittel und Verkaufsförderung

Ein Buch flächendeckend zu bewerben und den Titel wie auch mich als Autor bekannt zu machen, sind Mammutaufgaben. Wenn einem hierfür kein großzügiges Marketingbudget zur Verfügung steht, wird es noch schwieriger. Und als Anfänger mit wenig Budget musste ich sowieso klein anfangen. Also suchte ich nach finanzierbaren Möglichkeiten und wollte zunächst die ‘regionale Karte’ spielen. Dabei half mir, dass im vergangenen Jahr die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) über den ersten Band berichtet und diesen beworben hatte, da die Geschichte beim Bahnfahren entstanden war.

Natürlich brauchte ich neben einer Autorenseite auf facebook, die ich bereits betrieb, auch eine eigene Website und die geeignete URL zum kleinen Tannenbaum. Ich entschied mich für www.kleinertannenbaum.de und erweiterte die bisherige Autoren-Website um eine Unterseite im eigenen Style, passend zu den Büchern. So konnte ich die wichtigsten Infos schon mal zentral zur Verfügung stellen – für Leser, Presse und Buchhandel.

Wie bereits für das Märchen vom kleinen Weihnachtsbaum erstellte ich darüber hinaus Werbeflyer im Postkarten-Format. Diese Kartenflyer verteilte ich großzügig, wobei mich auch ein recht aktiver Freundeskreis unterstützte, der die Karten sonstwohin schickte, sie mitnahm oder wiederum an eigene Bekannte verteilte. Zudem kreierte ich Lesezeichen und Plakate, die ich an Buchhandlungen oder Geschäfte gab, die mein Buch bewerben wollten. Die beste Idee mit den Illustrationen waren die Weihnachtskarten mit insgesamt 5 verschiedenen Schneemann- und Tannenbaum-Motiven, die nicht nur als Giveaways geeignet waren, sondern sich auch bei einem Test über Buchhandlung und andere Geschäfte recht gut verkauften. Für mögliche Veranstaltungen gestaltete ich darüber hinaus ein Rollup-Display mit dem Titel “Geschichten von kleinen Tannenbaum” und einer Zusammenstellung aller Charaktere, um für beide Bücher zu gelten.

Auch bei BoD sah ich mich um. Dort gibt es unter anderem verschiedene Autorenservices, um den Verkauf der fertigen Bücher zu unterstützen. Das Paket “Buchhandelspräsenz” las sich gut und sollte mir die Möglichkeit geben, regional weitere Buchhandlungen für mein Buch zu gewinnen – oder es zumindest dort zu platzieren. Fünf Buchhandlungen konnte ich mir bei der Bestellung online auswählen, BoD versendete dann je ein Exemplare. Ich nehme an, mit einem freundlichen Begleitschreiben. Einige Tage nach der Benachrichtigung, dass die Bücher versendet worden seien, schrieb ich die Buchhandlungen selbst an, auch, um dort Werbematerialien vorbeizubringen und einen Termin zu vereinbaren. Von den fünf Läden hat überhaupt nur eine Buchhandlung reagiert. Und diese eine machte mir deutlich, dass sie BoD-Titel nicht bestellen und in den Laden legen würden, da sich dies nicht rechne. Wie bitte? Bei so einem Service-Angebot war ich davon ausgegangen, dass die in der Auswahl aufgeführten Buchhandlungen natürlich auch BoD-Titel in den Laden nehmen und Selfpublisher unterstützen. Aber dem ist wohl nicht so. Für eine willkürliche Adressliste aller Buchhandlungen in der Region hätte ich nun wirklich nichts zu zahlen brauchen. Die hätte ich auch über das Internet recherchieren können. Und zudem wäre es günstiger gewesen, die fünf Exemplare aus einer Eigenbedarf-Bestellung zu verschicken und vorab mit den Buchhandlungen zu telefonieren. Also: Wieder etwas gelernt.

Eine weitere Möglichkeit, ganz neue Kreise anzusprechen und auf meinen neuen Titel aufmerksam zu machen, schien mir eine Anzeige im Newsletter zu den SPIEGEL-Bestsellern. Immerhin geht der an über 10.000 Buchinteressierte (2017). Mein Fazit hierzu: Lohnt nur, wenn man bereits einen (Marken)Namen hat oder einen Buchtitel, der den absoluten Sog bei den Newsletter-Lesern bewirkt. Im Nachhinein muss ich zugeben, zu blauäugig an dieses Anzeigen-Thema herangegangen zu sein und nicht genug nachgebohrt zu haben: Es wird weder das Buchcover verlinkt noch erhält man statistische Auswertungen zu erfolgten Klicks.

Tatsächlich hat demgegenüber ausgerechnet die Werbeschaltung via facebook da viel besser, nachvollziehbarer und effizienter funktioniert. Allein schon durch die (erschreckende) Genauigkeit, mit der man die gewünschte Zielgruppe definieren kann, bietet dieser Werbekanal im Vergleich zu Newsletter-Anzeigen recht günstige Möglichkeiten, Website-Besucher, Likes etc. zu generieren und vom ‘Gießkannen’-Prinzip wegzukommen. Und sicher werde ich hier für die nächsten Projekte weitere Möglichkeiten austesten.

Buchverkauf außerhalb des Handels

Grundsätzlich kann ich meine Bücher auch außerhalb des Buchhandels und direkt verkaufen. Wenn ich das aber in einem ‘größeren Stil’ über Dritte machen möchte, muss ich ‘offizielle’ Rechnungen unter Angabe einer Steuernummer stellen können. Das geht, sobald ich hauptberuflich als Autor tätig und selbständig bin. Aber auch wenn das Schreiben eher eine Freizeitbeschäftigung ist, gibt es eine Regelung: Ich habe mich – nachdem ich das Einverständnis meines Arbeitgebers für die Nebentätigkeit eingeholt hatte – als “Selbständiger im Nebenerwerb” beim Finanzamt angemeldet und ebenfalls die wichtige Steuernummer erhalten. Das hat mir weitere Vertriebswege eröffnet.

So konnte ich z.B. die Rhein-Neckar-Zeitung für meine Bücher begeistern, die einige Exemplare ab 8. Dezember in den Verkauf nahm. Das hieß für mich: Ausreichend Eigenexemplare bei BoD bestellen, diese an die Zeitung liefern und hinterer die verkaufte Anzahl abzgl. Marge in Rechnung stellen. Auf Basis meiner Illustrationen erschienen hierzu in der Vorweihnachtszeit mehrere Anzeigen und bewarben den Verkauf, sodass sich die Bücher zu meiner Freude umgehend verkauften. Das hat also alles reibungslos geklappt.

Interview

Auf der Suche nach Möglichkeiten, meine Titel bekannter zu machen und dafür Exemplare als Geschenke für Aktionen oder Gewinnspiele zur Verfügung zu stellen, kam ich u.a. mit Radio Regenbogen in Kontakt. Ursprünglich um anzufragen, ob ich etwas für die “Kinder unterm Regenbogen” beisteuern könne. Aus dem Kontakt ergab sich für mich die Chance auf ein Interview: ein Gespräch über das neue Buch und dessen Entstehung. Das war eine aufregende Sache – das erste Mal am Mikrofon eines Radiosenders… Im Ergebnis klappte es dann besser als selbst empfunden. Der Beitrag lief am Dienstag, 28.11.2017 um ca. 11:45 im Rahmen der Reihe Bei der Arbeit, bei der es in jener Woche u.a. um Weihnachtskinderbücher gegangen war.

Signierstunde

Spannend wurde es, als mein erster Termin als Autor näher rückte. Anlässlich eines Events hatte mich die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH am 25. November zu einer Signierstunde in das Büro auf den Planken eingeladen, da sie an diesem Tag in Bussen und Straßenbahnen mein Buch als Geschenk an Familien mit Kindern verteilen. Das bedeutete für mich: die (oben genannten) Werbemittel einschließlich Rollup-Display mussten her. So konnte ich auch etwas verteilen und zusätzlich mitgeben. Und natürlich brauchte ich auch noch Verkaufsexemplare, falls jemand weitere Bücher haben wollte.

Hier wurde ich von BoD dann leider erneut enttäuscht. Zwar bekam ich die Taschenbuchausgaben in ausreichender Anzahl, tadellos und recht zügig geliefert. Aber ich hatte auch 30 Hardcover-Ausgaben bestellt. Rechtzeitig. Von denen war de facto die Hälfte entweder verbogen oder schlecht im Innern geklebt oder beides – und somit nicht verkäuflich. Die Reklamation wurde zwar zunächst bearbeitet und auch Ersatzexemplare wurden mir zugesichert. Aber dann geschah zunächst nichts mehr. Trotz Hinweises auf den für mich wichtigen Termin. Selbst ein Nachtelefonieren half nicht wirklich. Und auf Tage des Schweigens folgte schließlich dann doch noch die Lieferung. Ohne weitere Kommunikation. Leider für diese Veranstaltung viel zu spät.

An dieser Stelle möchte ich Flyeralarm als Online-Anbieter für Druckerzeugnisse empfehlen, bei denen ich sowohl Kartenflyer und Lesezeichen als auch Rollup-Display und Weihnachtskarten drucken ließ: Tolle Qualität zu guten Preisen. Als es zeitlich kritisch wurde, da ich die angegebenen Lieferzeiten für das ausgewählte Material bei den Weihnachtskarten nicht richtig gelesen hatte und die Karten direkt am Montag nach der Signierstunde geliefert werden sollten, rief ich ziemlich verzweifelt bei Flyeralarm an – und wurde vollkommen überrascht. Ich beschrieb einer sehr freundlichen und engagierten Dame vom Kundenservice meine Lage, die sich umgehend darum kümmerte, mir tatsächlich sofort Rückmeldung gab – und wenige Tage später mir sogar eine vorzeitige Lieferung erreicht hatte. Wow! Das war wie Ostern und Weihnachten zusammen. Die Weihnachtskarten, in die viel Arbeit geflossen war, lagen rechtzeitig zur Signierstunde vor mir. Schön, wenn es auch mal so läuft.

Lesung

In der Vorweihnachtszeit Lesungen in einer Buchhandlung zu organisieren bzw. als noch unbekannter Autor überhaupt eine zu bekommen, war noch schwieriger als gedacht. Nicht nur terminlich, sondern aus ganz unterschiedlichen Gründen. Bei den angefragten Buchläden und Einrichtungen scheiterte es entweder an zu vielen bereits (seit Sommer) verplanten Veranstaltungsterminen, daran, dass sie überhaupt keine Autorenlesungen veranstalten, an zu wenig Platz oder zu wenig Möglichkeiten… Wie auch immer. Wenigstens eine Lesung konnte ich im Herbst noch vereinbaren, wenn auch leider nicht mehr vor Weihnachten: Ende Januar 2018 fand meine erste Lesung zu Der kleine Tannenbaum und der Schneemann in der Gemeindebücherei in Dossenheim statt. Hierfür überlegte ich mir etwas Besonderes: Da sie als eine Lesung für Kinder angekündigt war, lockerte ich das eigentliche Vorlesen durch erzählende Passagen auf und zeigte dazu auf großen Karten die wichtigsten Illustrationen aus den Büchern. Zudem sprach ich die Dialoge mit wechselnden Stimmen und sang mit den kleinen und großen Zuhörern dann auch noch das Lied vom kleinen Schneemann. Das hat riesigen Spaß gemacht – war vorab aber umso aufregender. Wie gut diese Mischung ankam, lässt sich aus dem Zeitungsartikel der Rhein-Neckar-Zeitung (s. Pressebereich) ableiten, der die Lesung in der Gemeindebücherei sehr positiv bespricht. Auch den Zuhörerinnen und Zuhörern war das anzumerken, was mich natürlich bestärkt. Es wird also auch an dieser Stelle weitergehen.

Fazit

Das zweite Jahr war geprägt vom Ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Und insgesamt bin ich mit den Ergebnissen und Erkenntnissen zufrieden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das alles als ‘Nebenbeschäftigung’ ablaufen musste. Die Marketing-, Presse- und Werbemaßnahmen im Rahmen meiner Möglichkeiten haben gewirkt, das neue Buch verkaufte sich einschließlich des Märchens vom kleinen Weihnachtsbaum und fand guten Anklang. Ich hatte Signierstunde, Radio-Interview und eine erfolgreiche erste Lesung für Kinder. Das Feedback insgesamt war sehr positiv, einschließlich der Rezensionen, die mich erreichten. Und für das neue Jahr gibt es noch ein paar Ideen, um das Interesse am kleinen Tannenbaum und dessen Freunde wach zu halten.

Was will ich mehr?
Vielleicht eine überregionalere Wirkung und Bekanntheit. Aber das kommt mit der Zeit.
Und ich hoffe, dass ich mit den nächsten Geschichten an diese ersten Erfolge anknüpfen kann.

Mals sehen, was das dritte Jahr bringt. Ich werde berichten.
Sowohl hier als auch auf facebook.com/ruediger.kinting.